Das Lager machte sich auf, Lemnor’s Überreste zu verbrennen, damit ihr Körper sich nicht unwillentlich auf die andere Seite schlagen kann. Nachdem das Feuer entfacht wurde, trat einer nach dem anderen heran und verabschiedete sich von Lemnor mit ein paar Worten.
Ich betete in Ignam dafür, dass Morrakesh Lemnor’s Körper in ihren Flammen annehmen wird, auf dass sie vielleicht die Möglichkeit erhält, sich einen Platz in ihrem Gefolge zu verdienen, um sich an denen zu rächen, durch die sie hier gelandet ist. Wir werden sie in unserem Herzen als Teil unseres Rudels mit in die Freiheit hinter das Dreckstor tragen.
Zuletzt wurde noch Lemnor’s Klinge mit ihrem Namen versehen und in die Fallgrube am südlichen Pfad zum Lager angebracht. Jener Ort, der uns nach unserer Ankunft auch in Sicherheit brachte.
Es ging zurück ins Lager zum gemeinsamen Essen und das Gespräch wurde in Richtung Dreckstor gelenkt. Pedro erzählte davon, dass er am Sonnentor erkennen konnte, dass eine Art Schlüssel fehlt und er diese in einer der Monströsitäten gesehen hatte.
Es gab ein kurzes hin und her, wer denn wie helfen kann, und Coragnir sprach davon, mit Hilfe arkaner Magie Schwachstellen bei ihnen erkennen zu können. Es kam mir vielleicht nur so vor, aber ich glaube Pedro’s Auge hat bei der Aussage etwas nervös gezuckt. War vielleicht aber auch nur meine Einbildung.
Abradus erzählte uns, wo die wertvolleren Materialien im alten Lager zu finden sind. Es scheint, wir müssen da nochmal hin.
Auch die, die ursprünglich hier in den Gruben bleiben wollten, konnten davon überzeugt werden, dieses Kapitel hinter ihnen zu lassen. Es scheint fast so, als hätte unsere Anwesenheit den nötigen Schub in die richtige Richtung gebracht, damit sie ihren Mut wieder fassen konnten. (Bertalore hat natürlich keine Wahl, die wird einfach mitgenommen).
Als langsam wieder Ruhe einkehrte und die meisten sich zur Rast begaben, machte ich noch einen Abstecher zur Verbrennungsstätte. Noch ein letzter Blick zurück. Im Laufe der Jahrhunderte verliert man schon einige, aber so richtig dran gewöhnen wird man sich nie.
Langsamen Schrittes machte ich mich zurück ins Lager. Endlich mal etwas Ruhe. …hat sich der Schatten gerade bewegt? Es war ein langer Tag und ich war mir nicht sicher, ob mir meine Sinne einen Streich spielen. Meine Instinkte brachten mich dazu, einer Art Gefahr von hinten auszuweichen. Ich drehte mich um und sah einen manifestierten Schatten! Es gab keine Zeit zu grübeln und so ließ ich ein lautes Wolfsgeheul durch die Hallen ertönen, damit diese Bedrohung gemeinsam aufgehalten werden kann.
Nach dieser Begegnung der wundersamen Art, setzte sich noch Abradus kurz zu mir. Wir tauschten etwas unsere Geschichten aus und ich erfuhr, dass er einst ein Schauspieler war, obwohl ihn seine Eltern gerne als Schmied gesehen hätten. Tragischerweise fiel ein Bühnenbild um und so fand er sich hier wieder. Ich hielt unsere Weise des vergehens mal noch unter Verschluss. Man muss den Leuten ja nicht unnötig Angst machen.
Nachdem wir uns alle etwas erholen konnten, gab ich Abradus noch sieben meiner Beeren und dann machten wir uns auf ins alte Lager. Stück für Stück brachte ich die anderen über die Schlucht. Während ich dafür sorgte, dass man uns nicht aufspüren konnte, hüllte sich Pedro in sein helles Licht. Naja, er wird schon wissen was er tut. Fröhlich ließ er seine überaus effektive Glocke auf der Brücke mit den Tentakelpilzen läuten. Das rote Licht aus der Schlucht kam immer näher. Nichts konnte Pedro jedoch aufhalten. Ist das dieser Fanatismus, von dem ich hier und da mal gehört habe?
Als das rote Licht sehr nah kam, konnte man den Oger deutlich erkennen, der sich darin befand. Er sah wohl den leuchtenden Pedro und wurde von den Glockenschlägen angelockt.
Nun, wir wollten den Weg ja sowieso sicherer für unsere finale Expedition machen. Das muss sein Plan von vornherein gewesen sein! Wir drängten den Oger in Richtung des alten Lagers und es fühlte sich fast so an, als hätten Darko und Eddie hier ihren Frust über Lemnor’s Verlust abhilfe schaffen können. Meine acht Augen sahen ein perfektes Zusammenspiel zwischen Mensch und Tier.
Es scheint, als wäre die Klinge, die zwischen den Rippen des Ogers steckt, noch nicht mal angerostet, und der Umhang erzeugte dieses ominöse rote Licht….und irgendwo hier hinten müssten noch diese Gläschen mit dem pulvrigen Inhalt sein?