Wir konnten uns noch etwas weiter in diesem Gewölbe umsehen. Eine Skelettstatue auf der ein Schutzzauber lag, hielt eine Glaskugel. Die sah so aus, als könnte sie in die große Tür passen! Also fix ein Lasso aus den Seilen gezaubert, vorsichtig angebracht um die Kugel und dann in den vorherigen Raum gezogen. Pah! Ein Kinderspiel!
Zurück im Raum mit dem Auge konnte ich in Erfahrung bringen, was passiert wenn das Auge einen entdeckt… ich bin ungünstig über den Boden geschlittert und habe es gerade noch unter das Podest geschafft. Eine Art hummen könnte ich über mir wahrnehmen. Neugierig warf ich einen Stein in die andere Richtung und das Auge drehte sich sofort dorthin und hat es mit einem Strahl in Asche verwandelt! Ist das vielleicht diese Art von Magie, von der Pedro erzählt hat? Das sieht schon gefährlich aus…
Im Südlichen Raum fanden wir nun auch unser Ziel, wegen dem wir hier sind: Ein silbernes Diadem mit einem gebrochenem Edelstein in der Mitte. Ich gab Pedro mein Lassokonstrukt und… er hats erstmal kaputt gemacht… diese Jugend heutzutage! Also erstmal ihm Schritt für Schritt gezeigt, wie man das bedient. Auf dem Tisch mit dem Diadem war nämlich nochmal so eine Kugel und Pedro hat die dann im zweiten Anlauf auch bekommen. Als er jedoch das Diadem an sich genommen hatte, konnten wir ein lautes Krachen vernehmen - die offenen Türen haben sich von alleine wieder verschlossen und von einer Art Schild geschützt, ähnlich wie das Skelett mit der ersten Kugel. Eine der Kugeln wirkte sehr warm, während die andere eher kalt war. Somit wussten wir, in welches Loch die mussten. Praktischerweise waren sie auch verschieden groß, so dass wir das direkt im ersten Anlauf schafften. Die Tür vor uns öffnete sich und wir sprangen regelrecht direkt durch.
Ein ekelhafter Gestank kam uns entgegen als wir durch diese Tür sind. Hier wurde schon lange nicht mehr gelüftet. Es vergingen gefühlt Stunden, als wir einem schier endlosen Gang in die Tiefe folgten. Wir konnten ein helles, warmes Licht vernehmen. Hier unten? Vielleicht endlich wieder die Sonne! Jedoch kam es etwas anders als erwartet. Eine riesige Zitadelle stand in der Ferne mit einer Art Sonne als Spitze, die eine große Höhle erleuchtet hat. Was soll schon schief gehen? Wir sollten erstmal dort anklopfen, vielleicht wissen die Einwohner ja wo es rausgeht?
Auf dem Weg dahin wurden wir etwas überrascht. Hinter uns stand eine imposante Gestalt, ähnlich dem Bildnis auf der Tür, an der wir die Kugeln angebracht hatten. Nur mit weniger Fleisch und dafür mehr sichtbaren Knochen.
Wir seien hier wohl eingebrochen und haben etwas von ihm gestohlen? Er machte uns deutlich, dass er immer noch der Besitzer des Diadems sei und wir bestraft werden müssten. Pedro und Darko versuchten noch zu flehen aber zwei Diener des Lich, riesige Skelettkonstrukte, packten uns alle und hielten uns fest. Ich lies etwas mein Leben Revue passieren aber dennoch kullerte eine Träne herunter als ich zu Edward blickte. Der Lich wirkte eine Art Zauber, der uns in gleisendes Licht hüllte. Alles war weiß und ich spürte, wie mein Fleisch wegbrannte und ich mein Ende finden würde. Wo lande ich wohl, nachdem ich Galt vor Jahrhunderten entsagte? Zeit es herauszufinden.
Dunkelheit umhüllte mein Sein. Ein Gefühl, als würde ich ewig fallen machte sich breit. Auf meine Sinne konnte ich nicht zugreifen. Als wäre ich einfach nur Nichts. Doch dann machte sich ein kribbeln von meinem Innersten ausgehend in meinem Körper breit. Eine Stimme ertönte im Dunkeln: “Der Tod ist nicht das Ende.” Für eine Sekunde kam mir der Gedanke, dass der Lich irgendwas davon sprach, uns in seine Skelettdiener wiederzuverwerten oder so?
Doch dann fühlte ich Schlamm in meinen Händen und seeeehr viele Schmerzen. Moment, ich konnte fühlen? Was? Wo? Hä?
Als ich mir meiner Selbst wieder bewusst wurde, blickte ich mich links und rechts desorientiert um. Skelette erhoben sich aus einer seltsamen Art Boden. Ich hörte Pedros Rufe, wie er eine Art Zauber auf mich wirkte. Ich war nicht allein hier! Das schützende Schild, welches sich um mich herum bildete, ließ mir meine Nackenhaare direkt aufstehen. Das fühlte sich sehr seltsam an. Darko konnte sich auch aufraffen und gemeinsam konnten wir diese Skelette zerkleinern. Darko und ich suchten nach Ed in dieser Leichensammlung, aber konnten weit und breit keine Spur von ihm finden. Pedro riet uns zur Eile, er habe da eine Gestalt mit dunkelgrünen Haaren gesehen, der uns wohl geholfen habe? Hier war definitiv kein Ort an dem wir bleiben sollten, also machten wir uns auf und folgten dieser Gestalt. Der Boden wies immer wieder vermoderte Leichen und große Knochenhaufen auf. In einem größeren Raum erweckten wir anscheinend eine untote Kuh auf zwei Beinen. Wir gaben unser bestes um ihr zu entkommen und konnten das nur sehr knapp schaffen. Der Weg führte uns in eine Art Lager mit einer überraschend großen Anzahl an Humanoiden. … meine Knie wurden weich und ich versteckte mich zuerst hinter Pedro, als er jedoch näher ans Feuer zu den Fremden ging, suchte ich schnell Schutz unter einem der Tische.
Was machen die hier?
Wollen die uns essen?
Wo zur Hölle sind wir und wie können wir überhaupt existieren?
Fragen über Fragen!